Nach den Ausschreitungen beim G20 Gipfel in Hamburg dürstet es dem Staat nach Rache

Der Staat erlaubt uns allen, unsere Gedanken an den Mann zu bringen, allein nur so lange, als unsere Gedanken seine Gedanken sind, sonst stopft er uns das Maul.“ (Max Stirner)

Eigentlich ist das Spektakel, das der deutsche Staat und vor allem seine VertreterInnen in Zeiten des Wahlkampfs im Bunde mit der Presse nach dem G20 veranstalten, ja an Lächerlichkeit schwer zu überbieten. Denn die Krawalle und Ausschreitungen begleiten seit jeher traditionell die Gipfeltreffen der Herrschenden in Großstädten. Es konnte davon ausgegangen werden, dass in Hamburg ähnliches passieren würde. Das wussten auch die StaatsvertreterInnen und Bullen, die sich monatelang eben genau darauf vorbereiteten und medial auch schon den Teufel an die Wand malten. Und dann oh Schreck ist es tatsächlich passiert, es kam wie zuvor angenommen: Steinwürfe, verletzte Bullen, Brandstiftungen, Plünderungen, direkte Aktionen. Und dann folgt in den Medien das Gejammer und die Rachegelüste des Rechtsstaats und die verzerrten Berichte über autonome und anarchistische Bewegungen. Dies könnte man wie gesagt als lächerliche Strategie abtun, wäre es nicht mit der Repression gekoppelt die sich nun auch gegen die Gegeninformationsprojekte der autonomen Bewegung richtet.

Am Freitag den 25.8 wurde die wichtigste Gegeninformationsplattform der autonomen Bewegung linksunten.indymedia.org verboten und im Zusammenhang damit mehrere Wohnungen und das autonome Zentrum KTS in Freiburg von Bullen durchsucht. Seit 2008 ermöglichte diese Plattform die anonyme Veröffentlichung von Berichten von Demonstrationen, Veranstaltungsankündigungen, theoretische Auseinandersetzungen, Namen und Adressen von FaschistInnen, praktischem Wissen im Bezug auf direkte Aktionen und nicht zuletzt auch von Erklärungen zu Angriffen und direkten Aktionen – was dem Staat natürlich ein Dorn im Auge war. Auch im Vorfeld des G20-Gipfels wurden hier sehr viele Beiträge veröffentlicht, auch die Anschlagserklärungen im Zusammenhang mit der militanten Kampagne die sich bereits im Vorfeld mit zerstörerischen direkten Aktionen gegen den Gipfel richteten. Daher ist wenig überraschend das der Staat den Moment nutzt um Inhalte zu beseitigen, die ihm feindlich gegenüberstehen. Doch bekanntlicherweise lassen sich Ideen und die daraus folgende Praxis zwar kriminalisieren, wo ein Wille vorhanden ist, wird sich jedoch immer ein Weg finden. Und selbst wenn linksunten.indymedia.org, damit Geschichte ist, wovon nicht auszugehen ist, gibt es noch eine Reihe anderer Gegeninformationsplattformen im Internet.

chronik.blackblogs.org

contrainfo.espiv.net

actforfree.nostate.net