„Wiederholtes Fernbleiben“

Schwänzen, Stangln, Reißen, …
alles Begriffe für das Fernbleiben eines Schülers/einer Schülerin vom Unterricht. So unterschiedlich diese Worte sind, so sind es meist auch die Gründe, warum Jugendliche nicht zur Schule kommen: Leistungsdruck, keine Perspektive, Mobbing, keinen Bock haben, lieber etwas Aufregendes erleben wollen, was auch immer, …
Die Schule ist neben dem Studium, der Lohnarbeit und anderen Tätigkeiten oft die erste Institution, in der Kinder diszipliniert werden sollen, um später „fit für die Gesellschaft“ zu sein und um die Fähigkeiten zu erlernen, die notwendig sind um hackln zu können und sich ausbeuten zu lassen – oder um in der Hierarchie hochzuklettern und „etwas zu werden“, damit dann Andere für einen hackln müssen. Natürlich lernen junge Menschen in der Schule auch wichtige Fähigkeiten, daran besteht kein Zweifel. Wenn aber jetzt durch den ÖVP-Bildungsminister Faßmann ein neues System zur Sanktionierung von SchwänzerInnen und deren Eltern eingeführt wird, ist klar worum es dabei wieder mal geht: nämlich um die Disziplinierung der Jungen fürs spätere Arbeitsleben. Demnach soll es ein Modell ähnlich wie im Fußball geben, gelbe Karte, rote Karte und dann eine Verwaltungsstrafe bis zu 660 Euro für die Eltern – oder der entsprechenden Ersatzfreiheitsstrafe. Können oder wollen die Eltern die Strafe nicht bezahlen, wandern sie also für einige Zeit ins Gefängnis, was das dann beispielsweise mit den Kindern macht, kann man sich denken…

Anstatt – wie sonst üblich – auf die Mittel der „weichen Repression“ (Partizipation, „Gespräch“) zu setzen, wird also wieder einmal an der gesetzlichen Schraube gedreht und der Strafrahmen erhöht. Die Erhöhung des Drucks und der Repression auf die „Untergebenen“ scheint ohnehin der aktuelle Trend der Politik zu sein, warum also auch nicht ebenso in den Schulen…