Es ist wieder so weit

Es ist wieder einmal so weit. Der demokratische Wahlzirkus hat begonnen. Überall sind über Nacht Plakate aufgetaucht, von denen uns die Gesichter derjenigen entgegen blicken, die gerne Österreichs Staatsoberhaupt wären. Sie werben alle mit ähnlichen Parolen, meist damit für Werte „der Heimat“ oder „Sich erheit“ einzutreten. Für uns ist klar was sie mit den Werten der Heimat meinen, nämlich christliche Arbeitsmoral und Unterwürfigkeit, Zurückstecken im Namen der Sozialpartnerschaft, zum Wohle des großen Kollektivs der Nation und dass, wenn sie von Sicherheit sprechen ihre Sicherheit gemeint ist. Die Sicherheit derer, die vom kapitalistischen Raubsystem und der systematischen Kontrolle und Unterjochung der ihnen feindlich gesinnten Elemente profitieren. Die Gesellschaft in der wir gezwungen sind zu leben ist gespalten in Ausbeuter und Ausgebeutete. Zu lange hat der Patriotismus, die religiöse Verehrung von Heimat und Vaterland zum Schulterschluss der Ausgebeuteten mit dem Feind geführt, oder noch schlimmer dazu, ihn nichteinmal mehr zu erkennen, wenn er einem tief in die Augen blickt und erklärt es müsste zum Wohle der Nation jetzt wohl mit ein bisschen weniger ausgekommen werden. Soviel sei denjenigen gesagt, die sich das Gift des Patriotismus haben einimpfen lassen und vor lauter heimatlichem Taumel nicht mehr den Feind erkennen. Die frömmelnde Unterwürfigkeit gegenüber dem Nationalstaat hat sich leider tief in die Geisteshaltung der Ausgebeuteten eingefressen und so werden sie wieder massenhaft zu den Wahlurnen pilgern um ihre Unterwürfigkeit zu demonstrieren. Denn in den Augen der Verblendeten braucht der Staat schließlich ein Oberhaupt, und wie es die Geschichte so will hat Österreich keinen Monarchen von Gottesgnaden mehr, der dafür herhalten könnte – welch ein Jammer. Für uns Anarchisten ist es egal wer von nun an im widerlichen kulturellen Erbe der Monarchie herumspaziert und von dort aus beschwichtigende Reden an die Nation richten wird – wir wollen die totale Zerstörung des Staates und der kapitalistischen Wirtschaftsordnung um auf ihren Trümmern eine Welt der Freiheit zu errichten. Brechen wir in diesem Sinne mit der Apathie und schreiten zur Aktion!

Denn die Freiheit wird nicht mit der Abgabe der eigenen Stimme errungen, sondern im Kampf gegen die Unterdrücker.