Die oft seltsam erscheinenden Machenschaften von profitgeilen Immobilienunternehmen dürften den Meisten relativ geläufig sein. Nun tritt ein weiterer Fall ans Licht der Öffentlichkeit, diesmal im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Hetzgasse 8. Dort gibt es ein Haus, in dem mittlerweile nur noch eine Wohnung bewohnt ist, der Rest des Hauses ist leer. Seit mehreren Jahren bereits wehr(t)en sich die (ehemaligen) BewohnerInnen gegen den Abriss und gegen die Profitinteressen des Eigentümers. Ende Jänner rückten dann Bauarbeiter an, um das Zerstörungswerk im Auftrag des Eigentümers weiterzuführen, um das Gebäude unbewohnbar zu machen – und so eine Abrissgenehmigung zu erhalten, damit anschließend neu gebaut und teuer vermietet werden kann. Die verbleibenden MieterInnen und weitere 20 solidarische Leute verhinderten jedoch die Bauarbeiten fürs Erste und zwangen die Arbeiter zum Abziehen. Ein schönes Beispiel dafür, was mit etwas Entschlossenheit alles machbar ist.
Ein weiteres Beispiel des Widerstands gegen Immobilienspekulation erreichte uns vom „Haschahof “ in Wien Favoriten. Der Hof sorgte erst kürzlich für Furore in den Medien, da der neue Eigentümer den Abriss angekündigt hatte. Auf diesem Hof waren bis vor zwei Jahren Gemüsefelder bewirtschaftet worden und zu relativ erschwinglichen Preisen wurden Gartenparzellen vermietet, seit kurzem stand der Hof nun leer und wechselte den Besitzer. Anfang Februar nun wurde er von einigen Leuten besetzt, die den Hof einer autonomen, selbst verwalteten Nutzung unterziehen wollen und das Bauernhaus auf dem Grundstück als Wohnort gewählt haben. Wir begrüßen diese selbstorganisierte Aneignung und werden dazu in der nächsten Ausgabe weiter berichten.