Wut auf die Politik

Eins vorneweg: die Beweggründe für die Leute, die diese wunderschönen Taten begangen haben, kenne ich nicht. Ich will sie hier auch nicht „instrumentalisieren“ oder Ähnliches. Aber dennoch hat es meine Mundwinkel nach oben gezaubert:

Mit einer Eisenstange „bewaffnet“ betrat ein Mann Anfang Oktober das Gelände des Wiener Parlaments und begann eifrig damit, die Fensterscheiben einzuschlagen. Durch die dadurch verursachten Geräusche kamen natürlich sofort die Bullen angerannt, die dort dauerhaft stationiert sind. Er ließ sich aber nicht beirren und schlug weiterhin auf die Scheiben ein. Leider wurde er anschließend festgenommen, der Schaden beträgt mehrere Tausend Euro.

In Hartberg in der Steiermark betrat am Tag der Wahl ein älterer Mann das Wahllokal mit einem Kanister Benzin. Er verschüttete das Benzin, konnte aber von den Wahlhelfern daran gehindert werden es anzuzünden. Er wurde anschließend überwältigt und nach draußen geschafft, wo er von der Polizei festgenommen wurde.

Was bei diesen beiden Aktionen auffällig ist, dass die Polizei sofort schreibt, „sie seien geistig verwirrt“ gewesen. Es mag vielleicht stimmen, dass diese Aktionen beide nicht sonderlich ausführlich geplant waren, bzw. dass die Wahrscheinlichkeit dabei erwischt zu werden, hoch ist. Jedoch werden die Beiden sicherlich ihre Gründe dafür gehabt haben. Aber für Bullen und Medien ist es natürlich besser, einen direkten Angriff auf die Politik als „geistig verwirrt“ darzustellen.

Als ob alle Leute, die Politik, Wahlen & Co. scheisse finden, verwirrte Idioten wären. Damit wird Widerstand in egal welcher Form als etwas Krankhaftes dargestellt und nicht als überlegtes, selbstbestimmtes Handeln.