Kraftwerk Graz: was passiert?

Die Rodungen am Ufer der Mur gehen weiter – wenn auch anders als Viele vermuteten. Da es einen relativ großen Aufschrei gegen die Rodungen gab, scheint es als hätten die Verantwortlichen umdisponiert, um die Spannungen etwas zu reduzieren: es werden aktuell lediglich vereinzelte Bäume gefällt, die den Bauarbeiten für den Zentralen Speicher-Kanal direkt im Wege stehen. Na dann ist ja alles gut… zumindest, wenn es dir nur um die Bäume an der Mur geht. Die neue Strategie mit dem Bäume-Stehenlassen scheint zumindest bis zu einem gewissen Grad aufzugehen und schwächt offensichtlich den Widerstand von vor allem den Bürgerlichen ab.

So oder so fressen sich die Baumaschinen und damit auch der Speicherkanal jeden Tag Meter für Meter weiter Richtung Innenstadt. Und längst nicht alle geben sich den Befriedungsversuchen der Verantwortlichen hin und stoppen ihre Aktivitäten gegen dieses Projekt der Herrschaft, auch wenn es wie immer gerne etwas handfester sein könnte.

Laut diversen Twittermeldungen kam es Ende November zu erneuten Besetzungen der Baustelle, bzw. von Baumaschinen, mit der Absicht die Bauarbeiten zu behindern und zum (zumindest kurzfristigen) Stillstand zu bewegen. Und bereits Ende Oktober wurde – laut einer Meldung auf der Seite contrainfo.espiv.net – in Wien aus Solidarität mit den Kämpfenden gegen das Kraftwerk ein Radlader der Firma PORR angezündet. Diese Firma ist einer der Hauptakteure bei der Umsetzung der Bauarbeiten für das Kraftwerk in Graz.

Ein schönes Beispiel dafür, dass nicht nur direkt vor Ort Möglichkeiten zum Handeln bestehen. Die verantwortlichen Firmen und Profiteure sitzen nicht nur in Graz – daher sind sie auch nicht nur in Graz sondern (nahezu) überall angreifbar.