Es steht wiedermal eine Preiserhöhung der Wiener Linien an. Mit 1. Jänner wird der Fahrkartenpreis um 20 Cent erhöht, Wochen- und Monatskarten teurer und auch die Strafen für Schwarzfahren erhöht. Da täuscht auch nicht die Beibehaltung der 365€-Jahreskarte drüber hinweg, die es auch nur dann noch gibt, wenn du sie auf einen Schlag bezahlst.
Banale Dinge, könnte man meinen und tatsächlich sind so Preiserhöhungen etwas regelmäßiges, auch wenn die letzte knapp drei Jahre zurückliegt. Davon betroffen sind wie immer diejenigen, die ohnehin schon wenig bis gar keine Kohle haben und damit wird ihre Mobilität in der Stadt noch weiter eingeschränkt. Hast kein Geld, gehst halt zu Fuß…
Argumentiert wird das alles seitens der Wiener Linien mit den gestiegenen Energiepreisen und z.B. den Kosten für den Ausbau der Linie U1. Was sie in diesem Zusammenhang jedoch nicht erwähnen, ist die ebenfalls kostspielige Einführung von einer eigenen Security-Truppe, leicht zu erkennen an den roten Warnwesten. Diese Truppe soll bis Ende des Jahres auf über 80 Leute anwachsen. Auch der flächendeckende Ausbau der Kameraüberwachung in den Zügen und Stationen wird wohl zu einem großen Teil mit dem Geld, das sie uns jetzt draufschlagen wollen, bezahlt werden.
Und auch die ganzen KontrolleurInnen in den Bussen, Bims und U-Bahnen wollen ja bezahlt werden, klar ist jedenfalls: Geld muss her. Und zwar mehr davon.
Die Wiener Linien brüsten sich oft damit, dass „Wien deine Stadt sei“ und dass sie einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten würden. Natürlich ist eine Infrastruktur wie ein Öffi-Netz in einer Stadt unerlässlich, wenn Menschen von A nach B kommen wollen (oder auch: müssen). Aber die Wiener Linien sind ein kapitalistischer und profitorientierter Konzern wie jeder andere, auch wenn er von der Gemeinde Wien Zuschüsse in Millionenhöhe erhält.
Es gibt einige Möglichkeiten für uns um dagegen vorzugehen: wir können die Zahlung für Tickets verweigern, unsere Identität im Fall von Kontrollen nicht preisgeben, auszucken, eine „Schwarz-Fahr-Versicherung“ mit unseren FreundInnen ins Leben rufen, oder wie laut einer Meldung im Internet kürzlich in Wien passiert: die Fahrkartenautomaten sabotieren.
Gemeinsam, solidarisch und subversiv gegen die kapitalistische Stadt!