REBELLISCHE KURZMELDUNGEN

AFRIN

Ende März kletterten Unbekannte auf das Baugerüst der Votivkirche in Wien, um dort eine Botschaft zu hinterlassen: „AFRIN“ stand da in meterhohen Lettern zu lesen. Dieses Gerüst wird seit Jahren immer wieder verwendet um Transparente mit Botschaften aufzuhängen. Dieses Mal wurden die Buchstaben offenbar mit einem Messer in die Werbeoberfläche des Gerüsts geschnitten, was die Botschaft wohl längerfristig haltbar macht als ein Banner, das einfach wieder abgehängt werden kann. Laut einem kurzen Text mit Foto im Internet „geschah die Aktion im Gedanken an die kämpfenden Internationalist*innen und die Gefallenen.“ Außerdem wurden dutzende Parolen in Solidarität mit Afrin in der Stadt gesprüht.

HAUSBESETZUNG 1

„Vor einem Jahr wurde ein leeres Haus im 14. Bezirk in Wien besetzt, in der Kienmayergasse 15. Leider nur für einige Tage war es ein Ort zum Zusammenkommen und Austauschen gegen Aufwertung und für selbstbestimmtes Leben. Schon nach wenigen Tagen wurde das Haus geräumt, seitdem steht es wieder leer. Mittlerweile wechselte auch der Eigentümer, allerdings bleiben die Abrisspläne weiterhin aufrecht. Ein Jahr nach der Besetzung in Wien fand heute (Sonntag 15.April 2018) im angrenzenden Schützpark ein Picknick mit Kaffee, Kuchen, Musik, Transpi und Flyern statt. Es gab Gespräche mit Nachbar*innen, viele davon würden sich freuen, wenn das Haus weiterhin eine Verwendung finden würde… Danach wurden aus dem ehemals besetzen Haus zwei Transparente gehängt: „Z(A)D RESIST-Fight the Cops“ und „ACAB“. In Notre-Dames-des-Landes (Frankreich) wird seit einer Woche die ZAD(Zone à Defendre – Zu verteidigende Zone) von der Polizei angegriffen. Teile des besetzen Geländes, auf dem ein Flughafen gebaut werden sollte, wurden geräumt. Dort lebende und solidarische Personen kämpfen noch immer gegen die Polizei, die versucht den Druck zu erhöhen um die „gesetzlose“ Zone entweder zu befrieden oder dem Erdboden gleich zu machen. Von Wien in die ZAD: Solidarität gegen Räumung und Zerstörung! Gegen die Bullen und ihre Welt! Für selbstbestimmtes Leben – in der ZAD, in Wien und überall! Schaffen wir eine, zwei, viele gesetzlose Zonen!“

Quelle: de.indymedia.org

GRAZ: FEUER AUF KRAFTWERKS-BAUSTELLE

Zwar scheint der Bau des Kraftwerks in Graz nicht aufzuhalten, der Protest, der mehr daran interessiert gewesen zu sein scheint, ein paar Bäume zu schützen anstatt sich der Systematik der wirtschaftlichen Interessen und ihren Verstrickungen in die Politik ins Auge zu sehen und sie als Ausdruck des todbringenden kapitalistischen Wirtschaftssystems zu betrachten, das es umzustürzen gilt, immer mehr abzuflachen, doch immer wieder finden auch Nachrichten über anonyme Angriffe auf Baustellen und die dort abgestellten Baufahrzeuge ihren Weg in die Massenverblendungsmedien. Wir sind uns darüber im Klaren, dass diese Nachrichten der bürgerlichen Presse mit Vorsicht zu genießen sind bezüglich ihres Wahrheitsgehalts, sind es doch oft die angegriffenen Firmen, diejenigen die sie in die Welt setzten, was oft an der absurd hoch angegebenen Sachschadensumme ersichtlich wird.

In der Nacht auf den 16. April wurde von Unbekannten bei der Baustelle des Murkraftwerks ein Teleskopkran mit Brandbeschleuniger in Brand gesetzt. Das Feuer loderte an einem Reifen und hat die Gerätschaft wohl schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im gleichen Atemzug berichtete die bürgerliche Presse über einen Farbangriff auf einen Bagger, der sich 2 Monate zuvor ereignete. Dabei wurde der Bagger wohl mit mit Lack gefülltem Christbaumschmuck beworfen.

Die Sabotage bleibt immer eine Möglichkeit des Angriffs auf die Verantwortlichen, die unser Leben und unseren Lebensraum mit ihren Projekten zerstören – was reicht sind oft einfach zu besorgende Mittel und ein wenig Entschlossenheit um ihnen effektiv Schaden zuzufügen und die Bauarbeiten zu behindern.

SABOTAGE AN BAUSTELLE IN SOLIDARITÄT MIT DER ZAD

„Letzte Nacht haben wir eine PORR-Baustelle in Wien sabotiert. Dazu verteilten wir schwarze, klebrige Farbe auf den Scheiben von 3 Baumaschinen und auf deren Bedienfeldern. Die Farbe hat wohl auch ihren Weg in die Leitungen und Sensoren gefunden… Soviel zum sichtbaren Teil der Sabotage; mit Freude mussten wir jedoch feststellen, dass die Maschinen zwar heute Morgen provisorisch gereinigt wurden, dass sich PORR aber wohl nicht viel mehr dazu gedacht hat. Jedenfalls haben sie nicht bemerkt, dass wir die Tankdeckel der Fahrzeuge geöffnet, jeweils eine Packung Zucker hineingeleert und sie anschließend wieder verschlossen haben. Spätestens nach dem unvermeidbaren Motorschaden wird diese Baufirma das aber auch herausfinden. Die Firma PORR ist für beträchtliche Umweltzerstörungen weltweit mitverantwortlich, um hier nur ein Beispiel zu nennen: sie sind diejenigen, die das Murkraftwerk in Graz bauen. Daher mag die Wahl für eine Sabotage in Solidarität mit der ZAD in Frankreich zuerst etwas absurd erscheinen, jedoch sind wir der Überzeugung, dass wir die Companer@s in Frankreich am besten dadurch unterstützen können, indem wir selbst anfangen zu randalieren und hier zuschlagen.

Für die Ausbreitung der Revolte, in Frankreich, in Österreich, überall! Grüße an alle Kämpfenden, speziell auch nach Graz! Solidarität mit den Kämpfen in der ZAD, Kopf hoch!“

Quelle: de.indymedia.org

Darüber hinaus wurden viele gesprühte Parolen in der ganzen Stadt gesichtet, die sich auf den Widerstand in der ZAD beziehen und Solidarität ausdrücken.

HAUSBESETZUNG 2

Am 1. Mai wurde im 17. Bezirk in Wien ein leeres Haus besetzt und bis Redaktionsschluss gab es unseres Wissens nach (noch) keine Probleme mit den Bullen. Die Besetzung ist weiterhin aktiv und freut sich über Unterstützung. Hier die Internetpräsenz mit Adresse und allen wichtigen Infos: memuh.noblogs.org

Linz: Identitären-Infostand angegriffen

Ende April umzingelten etwa 40 Leute den Infostand der Identitären Bewegung in Linz. Dabei kam es zu Rangeleien und wohl auch zu Auseinandersetzungen, der Nazi-Infostand wurde teilweise abgeräumt und deren Veranstaltung beträchtlich gestört. Leider wurden auch einige Leute festgenommen und bis dato ist unklar, was ihnen von den Bullen zur Last gelegt wird.

Grüße an die Randalierenden!