Wo bleibt das Sommerloch? Nizza, Würzburg, Müchen, Ansbach, …. eine Schreckensnachricht jagt die nächste. Ob Jihadi oder amoklaufender Rechtsextremist – was ist los, ergreifen plötzlich alle reaktionären Arschlöcher Eigenintiative?
Waren all diese Taten vorschnell im Islamismustopf gelandet, dienen sie den Staaten als willkommene Rechtfertigungen für weitere Militarisierung und Repression in ganz Europa. Gleichzeitig ist nicht damit zu rechnen, dass Anschläge dieser Art abreissen. Denn auch wenn diese Angriffe zum einen aufzeigen, dass nicht überall wo Jihadi draufsteht, Jihadi drinnen ist. Zeigen sie andererseits, dass Einzelne – so schlecht sie noch organisiert sein mögen – , wenn sie die Initiative ergreifen und bereit sind sich zu opfern, kaum aufzuhalten sind.
Das Ziel der jihadistischen Attentäter ist es in die Menge zu schlagen – sie töten keine Verantwortlichen westlicher Politik, keine Soldaten, sie töten wahllos. Alles ist recht, solange der diffuse Feind getroffen wird. Dass dies jedoch keine islamistische Tugend ist bewies die französische Luftwaffe, die wohl als Vergeltung für Nizza über 100 Zivilisten in Syrien durch Bomben massakrierte.
In diesem Schreckenstaumel, in dieser geschürten Hysterie, die vielleicht noch gar nicht richtig angefangen hat und die droht den Krieg, der solange wo anders geführt wurde, zurück nach Europa zu tragen, scheint die revolutionäre Hoffnung vorerst begraben zu werden. Während der Krieg, für sich, zunehmend als alleinige Rettung erscheint. Ja, die Autoritären aller Couleur dürfen sich auf die kommenden Jahre freuen. Ob sie nun zu einem Krieg zwischen den Kulturen bzw. Rassen, zwischen Gläubigen und Ungläubigen oder zwischen Zivilisation und Barbarei aufrufen, es wird ausreichen um die Menschen in Angst zu versetzten und hinter sich sammeln – mit dem Ziel das gegenüber und die inneren Feinde auszulöschen.
Wir hingegen, wir stehen auf niemandes Seite. Wir wollen diesem Wahnsinn desertieren, egal wer den Anspruch auf die Macht stellt. Denn wer sich auch im Kampf um die Herrschaft behaupten wird, werden wir, solange sich die Herrschaft behauptet, beherrscht werden.
Die Fahnenflucht und die Zurückweisung jedweder Herrschaft sind jedoch nur die Grundlagen für den Kampf um die Freiheit und reichen alleine nicht aus. Denn wir wollen Schluss machen, Schluss mit der Herrschaft insgesamt. Schluss mit ihren materiellen und ideologischen Bedingungen. Schluss mit allen Herrschern und allen die es gerne wären. Deshalb beharren wir auf der Revolte gegen die bestehende Ordnung und auf der sozialen Revolution, als kollektivem Befreiungsschlag für die Freiheit aller. Anstatt dem geschürrten Nationalismus und Kriegstaumel zu verfallen.